ROSSTAG 2024

Am letzten Augustwochenende fand unser Rosstag statt.



Er begann bereits am Samstag, dem 24. September am Morgen mit einer Verbandsstutenschau des Regionalverbandes Niederbayern/Oberpfalz für Haflinger, Edelbluthaflinger und Süddeutsches Kaltblut. Bereits da hatte die Kaltblut- und Haflingerzüchtervereinigung als Ausrichter bei 50 gemeldeten Pferden ein großes Arbeitspensum zu bewältigen.

Eine detaillierte Berichterstattung dazu ist HIER zu finden.

Siegerstute bei den Haflingern wurde die Stute Okara von Anton Kargel aus Thürnthenning.


Um 17 Uhr begann der Feldgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder. Viele Mitglieder nahmen mit ihren Gespannen daran teil und formierten sich danach zum feierlichen Einzug zur Festhalle des Lindner-Bräus. Bei herrlichem Biergartenwetter klang dort der Tag zu den musikalischen Klängen der „Gredbroudler“ aus.

Stadtpfarrer Thomas Winderl segnet die Pferde.

Fritz Bummer und Alois Vogl am Gespann des Lindner-Bräus.


Am Sonntag begann der Tag mit einem musikalischen Frühschoppen und den Vorführungen alter Handwerkstätigkeiten vor der Lindner-Halle. Dreschen, Seile machen, Sägen schärfen und Schindeln machen wurde dort gezeigt und erklärt. Dazu hatten sich schon Ehrengäste eingefunden, allen voran der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Günther Felßner, sowie der BBV-Vizepräsident Ely Eibisch. Auch die Bayerische Milchprinzessin Verena Wagner freute sich über die Einladung.


Schindlmacher Stefan Müller bei der Arbeit.

Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Günther Felßner (rechts), sowie der BBV-Vizepräsident Ely Eibisch versuchten sich beim Holz schneiden mit der frisch geschärften Baumsäge.

Thomas Frank, Vorstandsvorsitzender der Molkereigenossenschaft mit Gattin Martina und die Bayerische Milchprinzessin Verena Wagner.

Zum großen Festzug am Nachmittag unter dem Motto „Landwirtschaft und Handwerk von damals“ hatten sich wieder Tausende von Zuschauern in der Innenstadt von Bad Kötzting eingefunden, um aufwändig herausgebrachten Wagen zu bewundern. Entgegen der schlechten Wetterprognosen hielt dieses aus und es blieb trocken.


Bereits bei der Aufstellung hofften die Teilnehmer darauf, dass das Wetter aushalten würde, 
wie hier beim Gespann Albert Luger aus Balbersdorf.

Aber alle waren guter Dinge, wie hier das Rosserer-Urgestein Alois Hastreiter aus Ramsried 
mit seinem Gespann.

Die Stadt Bad Kötzting begrüßte seine Gäste durch den Wagen von Johann Zankl.


Handwerk und Arbeiten in der Landwirtschaft veränderten sich im Laufe der Jahrhunderte, weil vieles rationalisiert wurde. Die alten Praktiken sind der heutigen Generation meist nicht mehr geläufig. Und so wurde beispielsweise gezeigt, wie früher Kartoffeln oder Getreide geerntet und verarbeitet wurde und welche Maschinen dafür zur Verfügung standen. Insgesamt 120 Kutschen und Wagen, bespannte Maschinen und handbetriebene Geräte wurden mitgeführt und Handwerksberufe, wie Sattler, Schreiner und Zimmerer oder Rohrbohrer gezeigt.



Anna Dobler und Josef Multerer führten den 

Festzug an, gefolgt vom Spielmannszug

der FF Bad Kötzting.


Die Ehrengäste hatten in den Kutschen Platz genommen, wie hier bei 

Manfred Fritz und Reinhard Altschäffel mit ihren Schweren Warmblütern.


Zahlreiche alte Gerätschaften wurden mitgeführt. Marina Aschenbrenner zeigt mit ihrem 

Kaltblut einen historischen Kunstdüngerstreuer.


Robert Zimmermann reist mit Familie, seinen Haflingern und dem historischen Mähbinder jedes Jahr aus Schwarzhofen bei Neunburg vorm Wald an, um beim Kötztinger Rosstag dabei zu sein.

Die Familie Preisser aus Lederdorn präsentiert sich jedes Jahr absolut authentisch mit
einer großen Gruppe beim Kötztinger Roßtag mit ihren Kornmandln.


Und auch der Dreschwagen durfte nicht fehlen, gefahren von 
Gerard Aschenbrenner und Bernhard Schmid.


Mit einem wunderschön hergerichteten Wagen zeigte Rafael Urmann aus Sommersberg,
 wie früher "Lauwastrah", also Einstreu aus Laub für das Vieh heimgefahren wurde.

So ließen die Rosserer alte Berufe nicht verblassen und erinnern an die Tratition der Fuhrleute und den Einsatz der Arbeitstiere als unentbehrliche Helfer in den landwirtschaftlichen Betrieben. Über 400 Pferde waren so am Sonntag im Einsatz. Mit Langholzfuhrwerk, Blöcherwagen und dargestellten Waldarbeiten wurden die alten Gepflogenheiten der Holzhauer im Bayerischen Wald gezeigt. Spielmannszüge und Musikkapellen sorgten dabei für die musikalische Unterhaltung, bevor das Fest in der Lindner-Halle zur Musik der Kapelle „Per Du“ seinen Ausklang fand.




Authentisch mit dem Norweger auf dem Baumschlitten trotz sommerlicher Temperaturen.
Michael Ruderer aus Zwiesel fuhr das Gespann.

Zahlreiche Musikgruppen begleiteten den Zug, so auch die Jagdhornbläser.

Alfons Schweikl aus Außenried und Siegfried Stangl aus Lindbergmühle hatten ihre Kaltblutfuchshengste eingespannt, um den Blöchertransport zu demonstrieren. In den waldreichen Gebieten des Bayerwaldes haben Holzhauer und die Verarbeitung des Holzes eine große Tradition.

Da durfte natürlich auch der Langholztransport nicht fehlen. Otto Gerstl, Klaus Weiß und 
Johannes Dimpfl zeigten, wie es dabei früher zuging.


Der Geflügelhändler wurde durch Hans Steinberger aus Mallersdorf 
mit seinen Ponys dargestellt.

Viehhänler auch im wirklichen Leben - die Familie Wittmann aus Schlammering.

Imker Hans Guggenberger zeigte sein Handwerk gefahren von der Familie Kellermeier 
mit ihren Haflingern.

Kraut hobeln und eintreten war früher besonders wichtig. Auch das war Thema beim Rosstag.

Für die Zuschauer gab es das eine oder andere Schmankerl zu probieren, wie hier den Most.


Die Milchlieferung mit Pony kam bei den Zuschauern sehr gut an.


Zum Scherenschleifen kamen früher oft Hausierer ins Haus. Reiner Raith aus Arnbruck hat
den Scherenschleifer am Rosstag gefahren.

Pressiert hats bei der historischen Feuerwehr, wie Marco Wühr aus Arnbruck mit seinen Haflingern zeigte. Mit Wasser aus der Feuerwehrspritze wurden auch die Zuschauer nicht verschont.

Traditionell bildete der Bierwagen des Lindner-Bräu den Schluß des Festzuges. Gefahren wurde er heuer von Fritz Bummer unterstützt von Hans Hofmann. Brauereichefin Evi Kolbeck hatte ebenfalls auf dem Kutschbock Platz genommen.

Fotos von Isabell Dachs und Christa Rabl-Dachs
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